Mit der Carschina Hütte im Rätikon stand heute die letzte Hütte meiner persönlichen Axpo-Liste auf dem Programm. Vielleicht war es Zufall: Die Carschina Hütte war meine erste SAC Hütte überhaupt und mit ihr verbinde ich ein besonderes Erlebnis.
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Carschina Hütte mit Sulfluh |
Im Frühsommer 1983 fuhren vier Heranwachsende aus der Pfalz über ein verlängertes Wochenende ins Rätikon zum Klettern. Ziel waren Sulzfluh und Drusentürme, schöne Kalkklettereien im 5./6. Schwierigkeitsgrad. Unser Zeitmanagement war sehr effizient (wenn auch ungeplant): Freitag Mittags gleich nach Schulschluss ging es los und wir kamen pünktlich montags früh um 6.30 zurück. Für Freddy und mich war es die erste grössere Bergfahrt, und wir waren mächtig stolz, mit Ralf und Winfried, die wenige Jahre älter und um Einiges erfahrener waren, unterwegs zu sein.
Für Ralf war es die letzte grosse Tour mit uns - ein halbes Jahr später ist er zusammen mit seinem Seilpartner Joe von einer Winterbegehung des Mönchnollens nicht mehr zurückgekehrt.
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Rätikon nach 30 Jahren |
Mehr als 30 Jahre später in diese Gegend zurückzukehren, war unter diesen Umständen etwas Besonderes. Man gleicht die Realität mit der Vergangenheit ab, oder mit der Erinnerung, die man davon hat. Genau genommen auch nicht die Realität, sondern die subjektive Wahrnehmung derselben.
An manche Kleinigkeiten erinnere ich mich genau, an anderes nur noch verschwommen. An der Aussenwelt hat sich wenig geändert: Die Hütte wurde zweimal erweitert, an der Sulzfluh gibt es mittlerweile Klettersteige, damals unvorstellbar.
Und doch ist alles anders. Denn eines hat sich verändert: Nach so langer Zeit ist man mit Sicherheit nicht derselbe Mensch.
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